Erfolgreiche Leiterschaft: Diener Sein

von | 01.07.2007 | Lehre, Leiterschaft | 0 Kommentare

Erfolgreiche Leiterschaft: Diener sein

Die Leitungsform, die Jesus lehrte und selbst vorlebte, war eine totale Abkehr von dem, was die Welt bis dahin unter Leiterschaft verstanden hatte. Er zeigte eindrücklich auf, wie geistliche Leiterschaft aussehen soll und welche Haltung Gott von einem Leiter erwartet: „Ihr wisst, dass die, welche als Regenten der Nationen gelten, sie beherrschen und ihre Großen Gewalt gegen sie üben. So aber ist es nicht unter euch; sondern wer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein; und wer von euch der Erste sein will, soll aller Sklave sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ (Markus 10:42-45)

Herrschen versus Dienen

Vielleicht ist der Aspekt des Dienens der größte Unterschied in der Haltung zwischen einem geistlichen Leiter und einer politischen oder wirtschaftlichen Führungskraft. In der Welt geht es hauptsächlich darum, möglichst viel Macht und Einfluss zu bekommen, um diese zum eigenen Vorteil und Gewinn zu nutzen. Nun ist Macht an sich nichts Negatives. Es kommt nur darauf an, worauf diese Macht abzielt. Dabei ist es interessant, dass Jesus seine Jünger niemals dafür getadelt hat, dass sie die Ersten werden wollten. Vielmehr erklärte er ihnen ja sogar wie sie dieses Ziel erreichen konnten, nämlich indem sie die Diener der anderen werden würden. Auch in Bezug auf das Ältestenamt in der Gemeinde schreibt Paulus in 1. Timotheus 3:1: „… Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so begehrt er ein schönes Werk.“ Paulus macht hier nicht den Anschein, als wäre es etwas Schlechtes, dieses Amt zu begehren. Erst wenn jemand eine Position als Leiter anstrebt, um selbst groß herauszukommen oder um die damit einhergehende Autorität für die eigenen Vorteile zu missbrauchen, wird es kritisch.

In Hesekiel 34:2-6 warnt Gott solche Leiter, die sich mehr um ihren eigenen Profit kümmern, als um das Wohl der anvertrauten Menschen: „Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? Die Milch genießt ihr, und mit der Wolle kleidet ihr euch, das fette Vieh schlachtet ihr – die Herde weidet ihr nicht. Die Schwachen habt ihr nicht gestärkt und das Kranke nicht geheilt und das zerbrochene nicht verbunden und das Versprengte nicht zurückgebracht und das Verlorene nicht gesucht, sondern mit Härte habt ihr über sie geherrscht und mit Gewalt. Und sie zerstreuten sich, weil sie ohne Hirten waren, und wurden allen Tieren des Feldes zum Fraß …“

Ziel geistlicher Leiterschaft ist nicht, über die anvertrauten Menschen zu herrschen oder sie in Unterordnung und Abhängigkeit zu halten, sondern ihnen zu dienen, sie emporzuheben und sie in Mündigkeit zu führen. „Denn wir sollen nicht mehr Unmündige sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre …“ (Epheser 4:14).

Ein dienendes Herz ist damit eine Grundvoraussetzung zur Qualifizierung für eine Leiterschaftsfunktion. In Lukas 22:25-26 macht Jesus dies noch einmal klar: „Die Könige der Nationen herrschen über sie, und die Gewalt über sie üben, lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste und der Führende wie der Dienende.“ Menschen in einer solchen Haltung zu begegnen, erfordert viel Demut. Aber der Herr wird letztlich auch nur solchen echte geistliche Autorität und Verantwortung übertragen, die diese Haltung mitbringen, denn „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.“ (1. Petrus 5:5) und „wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Lukas 14:11).

Ihre Vollendung findet die dienende Haltung in dem, was Jesus für uns getan hat: „Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, …“ (Philipper 2:5-10).

Wie sieht dienende Leiterschaft aus?

Grundsätzlich ist hier anzumerken, dass es bei dienender Leiterschaft nicht in erster Linie um eine Funktion geht, sondern um eine innere Haltung, eine Wesensart. Jemand kann mit großer Hingabe und Eifer anderen dienen und evtl. trotzdem nur ein egoistisches Ziel verfolgen – z. B. auf der geistlichen Karriereleiter eine Stufe höher zu steigen. Andererseits kann jemand tatsächlich leiten, Menschen vorangehen und die Richtung angeben und in seinem Herzen trotzdem ein Diener sein, dem es nicht um eigennützige Ziele geht.

Im Folgenden möchte ich nun einige Merkmale dienender Leiterschaft hervorheben und kurz erklären:

Dienende Leiter bauen nicht ihr eigenes Reich

Ein dienender Leiter ist auch Gott gegenüber ein Diener. Er ist nicht darauf aus selbst groß herauszukommen und sich sein eigenes Reich zu etablieren, in dem er das Sagen hat. Er sucht nicht die Anerkennung von Menschen und will nicht ihnen gefallen. Er hat nur einen Wunsch, nämlich eines Tages die Worte Gottes zu hören, der zu ihm sagt „Recht so, du guter und treuer Knecht!“ (Matthäus 25:21). Auch Paulus drück es in  Galater 1:10 unmissverständlich aus: „Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht.“.

Dienende Leiter nutzen Macht, um möglichst vielen Menschen etwas Gutes zu tun und ihnen zu helfen

Ein dienender Leiter sucht Macht nicht um ihrer selbst willen, sondern um Gelegenheit zu haben, anderen Menschen zu dienen und sich für das Reich Gottes einzusetzen. Macht kann sehr leicht zu Stolz, Überheblichkeit, Arroganz oder sogar Tyrannei führen. Erlöste Macht dagegen sucht nicht ihren eigenen Willen, sondern Gottes Willen und setzt sich für andere Menschen zu deren Nutzen ein.

Dienende Leiter verhelfen anderen zum Erfolg

Den Erfolg oder Wachstum seiner Mitarbeiter und Anvertrauten zu sehen, ist für einen dienenden Leiter die größte Erfüllung. Wenn wir wirklich ein dienendes Herz haben, wird es für uns eine Freude sein, wenn jemand, den wir leiten, größer, besser oder erfolgreicher wird, als wir es sind. Ein guter Leiter ist ständig bestrebt, andere zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihr Potential zu entdecken und zu entfalten und in ihrer Berufung erfolgreich zu sein.

Dienende Leiter haben echtes Interesse und Liebe für andere

Es ist eine Grund legende Sache, dass wir als Leiter unsere Mitarbeiter und die Menschen, die wir leiten, wirklich kennen und verstehen. Nur so ist es möglich, sie angemessen zu fördern und zu unterstützen. Besonders wichtig ist hier auch, dass sich die Menschen um uns herum angenommen und sicher fühlen. Diese Geborgenheit ist ein guter Nährboden für persönliches Wachstum.

Dienende Leiter kümmern sich um das Wohl anderer

So wie Jesus es uns vorgelebt hat, sollten auch wir, die wir in Leiterschaft stehen, das Wohl der Menschen, die uns anvertraut sind, über unser eigenes stellen: „Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe“ (Johannes 10:11). In 1. Thessalonicher 2:3-8 wird deutlich, dass auch Paulus in dieser aufopfernden Haltung als Leiter lebte: „… wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt. So, in Liebe zu euch hingezogen, waren wir willig, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb geworden wart. Denn ihr erinnert euch, Brüder, an unsere Mühe und Beschwerde: Nacht und Tag arbeitend, um niemand von euch beschwerlich zu fallen, haben wir euch das Evangelium Gottes gepredigt.“

Dienende Leiter sind transparent und legen gerne Rechenschaft ab

Die Bereitschaft vor jemandem transparent zu sein und Rechenschaft abzulegen ist ein gutes Indiz dafür, ob jemand tatsächlich bereit ist, anderen zu dienen. Außerdem zeigt eine solche Haltung auch Ernsthaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein für die Aufgabe, die man übernommen hat, da Transparenz und Rechenschaft auch eine wichtige Schutzfunktion ist. So kann dem Leiter selbst und damit auch denen, die er führt, oft viel Leid erspart werden. Ein dienender Leiter ist auch an Rückmeldung und Beurteilung von anderen interessiert.

Dienende Leiter können sich anderen unterordnen

Ob ein Leiter wirklich demütig ist, zeigt sich kaum irgendwo deutlicher als darin, ob dieser sich anderen Leitern unterordnen kann. Wer immer nur stur seinen eigenen Weg geht ohne sich von jemandem etwas sagen zu lassen, disqualifiziert sich eigentlich allein dadurch schon für eine geistliche Leitungsposition.  Es ist fraglich, ob er tatsächlich anderen Menschen dienen oder eher sein eigenes Reich aufbauen will.

Dienende Leiter arbeiten gerne im Team

Ein guter Leiter weiß, dass er es nicht allein schaffen kann und dass das gemeinsame Arbeiten im Team Kräfte multipliziert.

Ein dienender Leiter werden

„Und bei einem Abendessen, … steht Jesus – im Bewusstsein, dass der Vater ihm alles in die Hände gegeben und dass er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe – von dem Abendessen auf und legt die Oberkleider ab; und er nahm ein leinenes Tuch und umgürtete sich. Dann gießt er Wasser in das Waschbecken und fing an, die Füße der Jünger zu waschen …“ (Johannes 13:3-5). Eine wesentliche Grundlage, um ein Diener zu werden, ist, zu erkennen, wer wir in Jesus sind und noch viel mehr, wer Jesus in uns ist. Wenn wir tief in unserem Herzen begriffen haben, was Jesus für uns getan hat, werden wir uns danach sehnen diese Liebe an andere Menschen weiterzugeben. Ein dienendes Herz entspringt also unter anderem aus der Sicherheit und der Geborgenheit in Gott. Ganz bestimmt war auch Jesus durch das Bewusstsein, wer er war und wozu er gesandt war, freigesetzt zu dienen. So hatte er es nicht nötig, an seiner Macht und Hoheit festzuhalten und konnte ein Diener werden, der sogar sein Leben zum Wohl anderer opferte.

Das Vorbild Jesu und seine Worte fordern uns heraus, nicht länger für uns zu leben, sondern für die Menschen, die um uns herum sind: „Gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Matthäus 20, 28).

Von Alja Renk

Ich entwickle, inspiriere, trainiere und begleite geistliche Leiter auf dem Weg zu leidenschaftlichen, hingegebenen und fruchtbringenden Dienern und Vertrauten Gottes, die von ihm befähigt sind, die Gemeinde zum Dienst zuzurüsten, damit sie herrlich und vollkommen wird, um das Reich Gottes auf der Erde zu etablieren.

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